So finden modebewusste Männer den richtigen Schmuck

Männer und Schmuck: Das ist oft eine schmale Gratwanderung zwischen übertriebenem „Bling-Bling“ und konservativem „Altherrenstyle“.
Und tatsächlich ist es für Frauen viel einfacher, schöne Armbänder, Ringe oder Uhren zu finden. Sie dürfen nämlich frei nach ihrem persönlichen Geschmack entscheiden, während die Herren der Schöpfung zusätzlich auf Aspekte wie Maskulinität und Stil achten müssen. Tun sie das nicht, wirkt der Look leicht übertrieben, kitschig oder sogar peinlich. Die meisten Männer tragen daher aus Angst vor einem Fehlgriff neben ihrem Ehering und einer mehr oder weniger schlichten Armbanduhr nichts. Zumindest keinen Schmuck. Dabei gibt es durchaus eine große Vielfalt an Herrenschmuck. Es gibt sehr elegante und maskuline Kreationen, die ihm perfekt stehen. Doch worauf sollte der moderne und modebewusste Mann bei der Auswahl von Schmuck eigentlich achten?

Diese zwei Fragen sollte sich jeder vor dem Kauf von Männerschmuck stellen
Die wichtigste Faustregel überhaupt: Was an dem einen Mann richtig toll aussieht, kann an einem anderen schon wieder unnatürlich oder unpassend wirken. Gerade Herrenschmuck hat nämlich auch immer etwas mit Authentizität zu tun. Er muss wie für ihn geschaffen sein und voll und ganz seinen Lifestyle und seine Persönlichkeit unterstreichen. Außerdem sollte er maskulin gestaltet sein, damit die männliche Ausstrahlung hervorgehoben und nicht in den Hintergrund gerückt wird.
Bevor sich ein Mann also Schmuck aussucht oder ihn sich schenken lässt, steht erst einmal die Frage im Raum: Welchen Typ verkörpert er und was passt zu diesem Typ? Und die zweite Frage: Ist der Schmuck maskulin genug oder leidet darunter seine männliche Ausstrahlung?

Die verschiedenen Männertypen

Der Hipster

Ein Hipster ist in etwa das, was früher Dressman genannt wurde. Er ist extrem modebewusst und hebt sich dabei gerne von der durchschnittlichen Masse ab. Typisches Markenzeichen: der Bart. Hipster tragen gerne geflochtene Armbänder aus Leder und auffallende Ringe. Auch Echtgold steht ihnen sehr gut. Ihre Uhr dient nicht nur der Zeitanzeige, sondern ist Ausdruck ihrer Personality, sie darf also durchaus etwas extravaganter und edler ausfallen.

Der kernige Naturbursche

Er ist am liebsten draußen unterwegs und verkörpert eine gewisse Rauheit, hinter der sich aber durchaus ein sensibler Kern verbergen kann. Zu ihm passt filigraner oder besonders edler Schmuck nicht so gut, stattdessen greift er idealerweise zu etwas gröberen Materialien wie Metall, Holz und Leder. Generell ist sein Schmuck etwas rustikaler und weniger feingliedrig, was wiederum eine authentische und bodenständige Männlichkeit ausdrückt.

Der coole Rebell

Er geht am liebsten seinen eigenen Weg und schert sich kaum um Konventionen. Individualität abseits des Mainstreams hat bei ihm einen hohen Stellenwert. Mit schlichtem Schmuck kann er darum kaum etwas anfangen, seine Lieblingsstücke fallen auf und polarisieren auch manchmal. Ringe mit ungewöhnlichen Motiven, lange Gliederketten und große Armbanduhren mit vielfältigen Funktionen gehören zu seinen Favoriten.

Der ewige Hip Hopper

Trägt ein Mann am liebsten Baseballcaps und Baggypants, passen edle Goldketten und Armbänder sowie luxuriöse Uhren, wie wir sie von den Stars der Hip Hop Szene kennen, am besten zu ihm. Für ihn ist Schmuck nämlich auch ein Statussymbol, darum zeigt er gerne, was er hat. Vor allem die Goldketten dürfen darum ruhig etwas größer, länger und schwerer ausfallen, denn zu viel Schmuck gibt es für ihn quasi nicht. Und eine No-Name-Armbanduhr geht für ihn gar nicht.

Darauf sollte beim Kauf und beim Tragen von Männerschmuck geachtet werden
Abgesehen von den verschiedenen Typen spielen auch noch andere Faktoren bei der Auswahl von Männerschmuck eine große Rolle. Glitzer ist bei Männerschmuck zum Beispiel ein No-Go. Qualität und Optik sollten sich ungefähr die Waage halten, das heißt, das Schmuckstück darf zwar toll aussehen, sollte aber auch gleichzeitig hochwertig verarbeitet sein, denn ansonsten wird sein Träger nicht lange Freude daran haben. Außerdem gilt: Weniger ist (meistens) mehr. Es spricht nichts dagegen, wenn ein modebewusster Mann zu Hause eine ganze Schmucksammlung besitzt, getragen werden sollten aber immer nur maximal zwei bis drei Stücke. Ein wirklich schönes Armband zieht bereits alle Blicke auf sich, wird dazu noch ein Ring ODER eine Armbanduhr kombiniert, reicht das völlig aus. Stilsichere Männer tragen ihr Armband übrigens bevorzugt auf der Seite, auf der auch die Uhr getragen wird, das wäre in den allermeisten Fällen also links. Darüber hinaus sollte der Schmuck auch immer mit dem Outfit harmonieren. So verfehlt beispielsweise filigraner Schmuck bei Casual Wear komplett seine Wirkung.
Wer zwei oder mehrere Ringe tragen möchte, sollte diese auf beide Hände verteilen. Exakte Vorgaben, welche Finger dafür in Frage kommen, gibt es nicht. Der Ringfinger ist aber üblicherweise Verlobungs- und Eheringen vorbehalten, während Schmuckringe von Männern gerne am Mittelfinger getragen werden. Dies wirkt auch besonders maskulin.
Wer seinen Schmuck noch präziser an die eigene Individualität anpassen möchte, wählt ihn zusätzlich nach seiner Körperstatur aus. So stehen Männern mit einer eher kräftigen Statur etwas gröbere Schmuckstücke besonders gut. Sehr schlanke Männer greifen dagegen am besten zu filigraneren Stücken. Dies gilt für Armbänder, Ketten und Ringe ebenso wie für Armbanduhren.

Männer und Schmuck: Was ist im Job erlaubt?

Business und Männerschmuck schließen einander nicht aus, ganz im Gegenteil. Auch im Office, bei Kundengesprächen oder im Meeting dürfen Männer Schmuck anlegen. Allerdings: mit Stil und lieber etwas dezenter. Ketten und Ohrringe sollten in den meisten Branchen tabu sein, gegen einen edlen Ring, ein schlichtes Armband oder eine elegante Uhr ist aber nichts einzuwenden. Gerade in Berufen mit Kundenkontakt sollte es übrigens kein Billigschmuck sein, sondern ein hochwertiges Stück, mit dem der Mann seinen Arbeitgeber oder sein Unternehmen angemessen repräsentieren kann. Viele Männer, die im Privatleben am liebsten auffälligen Schmuck oder eine extravagante Uhr tragen, suchen sich für den beruflichen Alltag zusätzlich das eine oder andere schlichtere Stück aus. Das kann dann in der Freizeit auch für legere oder sportliche Anlässe wie beispielsweise beim Joggen getragen werden.

Fazit: Bei Männerschmuck kommt es auf ein typgerechtes und maskulines Design an

Für den modebewussten Mann ist Schmuck mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Und das ist auch gut so, denn ein mit Bedacht gewähltes Stück unterstreicht seine Persönlichkeit und lässt ihn noch selbstbewusster und männlicher wirken. Die Betonung liegt jedoch auf „mit Bedacht gewählt“: Egal, ob Ring, Armband oder Uhr, das Schmuckstück sollte immer zu seinem Träger und zum Anlass passen.